Zapatistische Schnürstiefel

veröffentlicht am 15.10.05 von Stefan Freudenberg

Aus dem Schuhwerkstatt-Kollektiv Primero Enero in Oventic (Chiapas/Mexico)

Die meisten zapatistischen KämpferInnen verfügten nie über geeignetes Schuhwerk. Ein Schuster aus Mexico-Stadt zeigte 1998 ein Einsehen und bildete in seiner Werkstatt sechs junge Zapatisten zu Schustern aus.

Zurück in Chiapas begannen sie in den rebellischen Gemeinden, eine Schuhwerkstatt aufzubauen und qualitativ hochwertige Stiefel und Schuhe zu produzieren. Inzwischen befindet sich eine größere Werkstatt in Oventic, die dieses Jahr ihre Produktionsmöglichkeiten ausweiten konnte – durch die Spende eines Stromgenerators von der Café Libertad Kooperative.

Stiefel aus Chiapas Die gesamte Arbeit in der Schusterei geschieht kollektiv und ehrenamtlich in der Zeit, in der die Genossen von ihren Gemeinden dafür freigestellt werden. Fest in der Schusterei arbeiten dabei vier Kollegen, acht weitere als Aushilfen in Teilzeit.

Sämtliche Schuhe werden an die zapatistischen Genossinnen zum Materialwert abgegeben; außerdem werden die Schuhe auf dem Markt in San Andrés verkauft.

Eine Möglichkeit zur weiteren Verbesserung ihrer Produktion — geplant ist eine Reparaturwerkstatt und der Ausbau einer zweiten Produktionsstätte — erwarten sich die Kolleginnen durch den ersten größeren Versuch, die Schuhe zu einem angemessenen Preis in Europa zu vermarkten. Die Café Libertad Kooperative (Hamburg) importierte daher auf Wunsch der Schusterei im Sommer 2005 zweihundert Paar 7-Loch-Schnürstiefel mit EZLN-Brandzeichen.

Die Stiefel sind im Weltaden in den Größen 38-44 limitiert erhältlich oder können bei der Café Libertad Kooperative (auch in weiteren Größen) online bestellt werden.